Neuerscheinungen und Empfehlungen
Elena Messner und Eva Schörkhuber (Hg.): Mit allen Wassern. Donaukanalisierungen von Autorinnen und Autoren aus Belgrad, Wien und Zagreb (2012)
SonderzahlISBN 978-3-85449-379-2
96 Seiten
Der Donaukanal - städtebauliche Maßnahme, Zweckarchitektur, dessen ursprüngliche Funktion als Transportweg im Lauf der
Zeit verloren gegangen ist. In den letzten Jahren wurde die scheinbar zwecklose Schneise in der urbanen Landschaft zum
trendigen Treffpunkt. Abseits der chicen Neunützung nahm eine Gruppe junger AutorInnen aus Österreich, Serbien und Kroatien
den Donaukanal als Ausgangspunkt unterschiedlicher Übersetzungen: von einem Ufer auf das andere, von einer Sprache und Kultur
in die nächste, vom Gesprochenen ins Geschriebene, vom Gehörten ins Gelesene. Die dabei entstandenen Texte wurden im Rahmen
der Wiener Lesesfestwochen 2011 präsentiert: Als Soundspaziergang entlang des Donaukanals, der gleichzeitig akustische,
sprachliche und urbane Räume erschließt.
In Mit allen Wassern wird der Donaukanal als Rezeptions- und Produktionsstätte literarischen Geschehens sichtbar,
als öffentlicher Raum, an dem Geschichte ablesbar wird in gleichem Maße wie sich neue Geschichten einschreiben.
Die in diesem ersten Band der neuen Reihe »Texte im Ohr, Stadt vor Augen« versammelten Erzählsequenzen erschaffen in
ihrer vielfältigen Textgestalt eine ironische wie poetische, reflexive wie subversive Sprachmusik.
Mit Beiträgen von: Slobodan Bubnjevic, Seher Çakir, Srdan Kneževic, Ursula Knoll, Clara Landler, Barbi Markovic,
Uroš Miloradovic, Igor Perišic, Marko Pogacar, Antonia Rahofer, Eva Schörkhuber, Alexander Sprung, Vule Žuric
Ludwig Laher: Kein Schluß geht nicht. Erzähltes und Reflektiertes (2012)
HaymonISBN 978-3-7099-7007-2
224 Seiten
Kinder, Piraten und Lichtglockenbewohner, das Seligenstädter Dreieck und der Kurschattensprung: Ludwig Laher, bekannt und geschätzt für seine dokumentarischen Romane, versammelt Geschichten und Essays, die häufig von Schlüssen handeln - solchen wie dem Tod oder anderen Enden, und solchen, die gezogen werden. Dabei spielt immer auch die Sprache selbst eine Rolle - das Nachdenken über alltägliche, auch ungewöhnliche Begriffe, mit all den Entdeckungen, die bei genauem Hinschauen zu machen sind. Kein Schluß geht nicht spannt einen weiten Bogen und beweist erneut, dass Ludwig Laher zu den vielseitigsten Autoren dieses Landes gehört.
Susanne Ayoub: Das Mädchen von Ravensbrück (2012)
BraumüllerISBN 978-3-99200-007-4
258 Seiten
Leni ist erst 16, als sie im nationalsozialistischen Wien wegen kommunistischer Aktionen verhaftet und ins KZ Ravensbrück verschleppt wird. Trotzdem gibt sie nie auf. 1934. In Wien herrscht Bürgerkrieg: Straßensperren, Schüsse, Todesgefahr. Doch mittendrin geht die achtjährige Leni ruhig an den Panzern vorbei, in den Händen eine schwere Milchkanne mit Suppe und Knödeln für die Kämpfer. Die Mutter hat sie geschickt, im Auftrag der Roten Hilfe. Niemand hält sie auf. Mit 16 wird Leni verraten und verhaftet. Nur ihre Jugend rettet sie vor dem Schafott. Sie überlebt das Konzentrationslager Ravensbrück und kehrt in ihre Heimatstadt zurück, wo es den Leuten nicht gut gegangen ist, wo keiner hören will, was in den KZs geschah, so wie sie vorher nicht sehen wollten, welche Untaten die Nazis vor aller Augen begingen.
Manfred Bauer: Landauer und die Clowns (2010)
edition reizwortISBN 978-3-9502443-1-1
256 Seiten
Der Zirkus Altomonte gibt ein Gastspiel in Bad Tatzmannsdorf. Nach der letzten Vorstellung ist plötzlich der dreijährige Nikolaus Trattnig verschwunden. Ein ganzer Ort begibt sich auf die Suche nach dem Jungen. Als Amadeus Landauer und seine Freundin Martina Trettler, die Redenschreiberin des Bundespräsidenten, die Spur des verschwundenen Nikolaus verfolgen, geraten sie in ein Netz aus Intrigen, Diskriminierung und kriminellen Machenschaften. Hinter diesen Machenschaften stecken auf-rechte Bürger, die sich zur "Pannonischen Bürgerwehr" zusammengeschlossen haben. Es beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod, wie ihn Landauer noch nie erlebt hat.