Der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt zeigt mit literarischen Mitteln die Zusammenhänge von Konsum, Leistungsdruck am Arbeitsplatz und Auswirkungen der Arbeit auf den Privatbereich auf. Ferner ist es ihm ein wichtiges Anliegen, die abhängig Beschäftigten zum Schreiben zu ermutigen, damit Informationen aus erster Hand aus der Arbeitswelt die Öffentlichkeit erreichen.

Gegründet wurde der Werkkreis 1970. Hervorgegangen ist der Werkkreis aus der "Gruppe 61", einer Vereinigung von SchriftstellerInnen, die erstmals nach dem Krieg in der Bundesrepublik die Arbeitswelt wieder zum literarischen Thema machte. Mitte der 70er-Jahre hatte der Werkkreis 450 Mitglieder in Deutschland. Österreich und der Schweiz. Bekannt wurde der Werkreis für seine Taschenbuchreihe. Bis 1985 sind im Fischer-Verlag mehr als 50 Bände erschienen. 1989/1990 kam die erhoffte Zusammenarbeit mit dem "Zirkel schreibender Arbeiter" aus der ehemaligen DDR nicht zustande. Die Mitgliederzahl reduzierte sich. Heute gibt es noch zehn regionale Werkkreise. Der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt in Wien ist der einzige außerhalb der Bundesrepublik Deutschland.

Der Wiener Werkkreis gibt mit der "Tarantel. Zeitschrift für Kultur von unten" eine eigene Kultur- und Literaturzeitschrift heraus und schrieb 2007 mit dem "Duftenden Doppelpunkt" einen Literaturpreis zum Thema Arbeitswelt aus.

Die Wiener Gruppe des Werkkreises der Literatur der Arbeitswelt nahm mit den AutorInnen Fritz Babe, Eugen Bartmer, Stephan Eibel Erzberg, Gerald Grassl, Yasmine Hafedh, Karin Jahn, Werner Lang, Toni Mantler und Christian Schreibmüller am Linken Wort 2008 teil.